Eine ungewöhnliche Natur-Ausstellung, in der man auch
einiges über laute Fische und "Pflanzensex" erfahren kann,
präsentiert das Grazer Institut für Zoologie gemeinsam mit den
Instituten für Pflanzenphysiologie und für Botanik ab
kommendem Montag im Grazer Botanischen Garten. Bis zum 18. Mai
werden dem Besucher unter dem Titel "Look - Naturparcours
Graz" Natureindrücke und wissenschaftliche Inhalte durch
moderne Technologie und multimediale Erlebnisse vermittelt.
Roboter. Im Rahmen der von den beiden Grazer
Biologen Gerald Kastberger und Bernhard Leonhard konzipierten
Ausstellung kommen robotergeführte Präzisionskameras,
Mikrokameras, Funkübertragung, die Infrarotkamera und das
Rasterelektronenmikroskop zum Einsatz: Ob man sich als Frosch,
der sich durch riesige Blumenwiesen kämpfen muss, oder als
Teil des gläsernen Bienenstocks wiederfindet, versteckte
Kameras machen es möglich.
Taube Fische? Mit der Mikrokamera wird
beispielsweise auch sichtbar gemacht, welche auch optisch
überwältigenden Strategien beispielsweise die Brennnessel
entwickelt hat, um sich erfolgreich fortzupflanzen. Und wer
glaubt, dass Fische taub und stumm sind, wird eines Besseren
belehrt: Im trüben Gewässer des Amazonas ist eine akustische
Kommunikation das einzige mögliche Verständigungsmittel.
Fische die dort vorkommen, haben verschiedene Möglichkeiten
der Lauterzeugung entwickelt, haben die Grazer Forscher
entdeckt. Im Rahmen der Schau kann der Besucher dem
rhythmischen Trommelkonzert lauschen, das über ein
Unterwassermikrofon hörbar wird.
Der Naturparcours ist in 16 Stationen als Rundgang durch
und um die modernen Glashausbauten von Volker Gienke
aufgebaut. In einem "Dufttunnel" kann man beispielsweise gut,
aber auch übel riechende Substanzen von Tieren und Pflanzen
erschnüffeln. Mit Hilfe des "Formikulariums" - einem
Ameisenbau - kann man die Organisation in einem Ameisenstaat
beobachten. An einem speziellen Beobachtungsstock werden
wiederum mit Hilfe einer robotergeführten Präzisionskamera
Aspekte der sozialen Organisation eines Honigbienenvolkes mit
Königin, Arbeiterinnen und Drohnen gezeigt. Der Besucher kann
an einem großen Bildschirm die per Funk übertragenen Aufnahmen
vom Leben und Treiben im Bienenstock gefahrlos im Event-Room
mitverfolgen. Das Brutverhalten der solitär lebenden
Wildbienen wiederum kann über gläsernen Brutröhrchen
beobachtet werden. |